INGA

Sonntag

Der Winter hatte mit Sturmwellen alle Promenaden und Küstenstraßen am Mittelmeer überfallen und schroff mit Erdinnereien besudelt, und auch im Norden hatte der Wind geflattert. Überall musste viel blank geschrubbt werden, und einmal mehr wurde angemerkt, dass Venedig untergegangen war. Und irgendwann in diesen Unzeiten war INGA mit einer Busladung unglaublich entspannter Musik aufgekreuzt, herabgestiegen aus Gebirgen, Pyrenäen, Alpen oder dem Apennin, jedenfalls zurück von langen Reisen oder weiter unterwegs, ewig auf Reise … vor und zurück, auch musikalisch: Vergangenheit und Zukunft. Woher genau Inga gekommen war, ob sie je woanders gewesen war oder nicht auch schon immer hier, wollte mir nie ganz klar werden, aber umso klarer wurde, dass das gar Niemanden zu interessieren braucht, kein Mensch wissen muss, überhaupt Niemand nichts zu wissen braucht, um ihre Musik und ihre Stimme, die nun Trikont auf Platte gebracht hat, zu hören und damit durch den Tag zu reisen. Denn die Musik von Inga läuft und läuft und läuft …!

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